SG Hertha Niewitz e. V.
Die Gründung erfolgte im Mai / Juni 1924 mit 28 Mitglieder.
Der erste Treff war vor dem Haus von H. Mätzhen, mit Äxten und Sägen zum Bau eines Fußballplatzes. Der erste Platz befand sich auf Bielacks Gemarkung (heute Wald) wo später, nach dem Krieg, wieder gespielt wurde. Ein Trainingsplatz befand sich am Kadener Weg. Die ersten Leiter waren: R. Streichan und J. Schneider. Erster Schriftführer und Kassierer war E. Schneider, als weiteres Leitungsmitglied kam K. Felix dazu. Die Gebrüder Felix spielten eine wesentliche und vorbildliche Rolle. Auch M. Dammüller, Vater von E. Dammüller, war sehr aktiv. Der derzeitige Bürgermeister, R. Kalz, unterstützte Den jungen Verein intensiv.
Das erste Fußballspiel wurde gegen Klein-Lubolz ausgetragen und endete mit einem 2:2. Ab 1926 beteiligte man sich am Punktspielbetrieb des Kreises Luckau (Niewitz gehörte derzeit zum Kreis Luckau). Am Punktspielbetrieb nahmen u.a. Mannschaften aus: Luckau, Dahme, Drehna, Baruth, Schönwalde, … teil.
Bereits 1929 wurde ein neuer Sportplatz auf der s.g. Tanna (nur wenige 100 Meter vom heutigen) errichtet. Dafür baute J. Klinkmüller die Tore. Sie waren aus Stahlrohr und zählten derzeit zu den modernsten in der ganzen Umgebung. Auch die erste Fahne wurde zu dieser Zeit eingeweiht.
Die Sportfeste wurden lange Jahre am ersten Sonntag im August durchgeführt und der traditionelle Tortenball (Sportlerball), fand immer am ersten Samstag im Dezember statt. Es gehörte zur Tradition, dass immer zu Ostern Berliner-Mannschaften hier zu Gast weilten. Dabei gab es mit dem Essen und Schlafen Probleme.
So kann geschlussfolgert werden, die SG hat sich Ansehen erworben und Erfolge auf spielerischem Gebiet erlangt. Es gab eine große Anhängerschaft in Niewitz.
In den Vorkriegsjahren wurde das sportliche Leben negativ beeinflusst, was sich besonders auf den Bereich der Leitung auswirkte.
Der Ausbruch des Krieges machte das sportliche Treiben und Kameradschaftliche Zusammenleben unmöglich. Erst 1946, nach Ende des Krieges, als ein Teil der sportliebenden jungen Männer wieder in ihren Heimatort zurückkehrten, besann man sich auch wieder auf das Fußballspielen. Es waren : A. Rieck als Vorsitzender, W. Felix als Kassierer und F. Skole als Spielführer, die SG wieder neu gründeten. Die Gründung erfolgte bei Grassows (heute Gostschick).
Die Auswirkungen des Krieges machten die Reihen der Fußballer sehr dünn. So kamen viele Spieler aus der Umgebung, deren Namen heute noch bekannt sind, nach Niewitz. Man machte bald wieder von sich Reden. Es gab zu der Zeit kaum Fahrräder um zu den Punktspielen zu fahren. Sportbekleidung war schlecht aufzutreiben. Bälle kamen aus alten Beständen, es wurde mit einem Eierball gespielt. Bald konnte man mit einem LKW mit Holzvergaser zum Fußball fahren.
1951 gab es vor allem durch den Verzug der Leitung große Probleme und der Spielbetrieb musste eingestellt werden.
1953/54 waren es W. Vogler, H. Apelt und J. Liebach, die wiederum die Initiative entwickelten und mit einer Jugendmannschaft den Spielbetrieb wieder aufnahmen.
Dank der aufopferungsvollen Arbeit unseres Spf. W. Vogler, gewann unsere SG in den 50-ger Jahren an Auftrieb und Ansehen.
Die Spf. G. Simetz und H. Hennig kamen zur Leitung und entwickelten vorbildliche Initiativen. 1961 wurde H. Merting Vorsitzender. Unser neuer Sportplatz, an der jetzigen Stelle, konnte in Betrieb genommen werden. Um 1962 gab es zu wenige Spieler und nur mit Ergänzungen der sowj. Armee, in Lübben stationiert, konnte der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden. Im Jahr 1964 gab es den ersten großen Höhepunkt, nach den vielen Jahren des ständigen Auf und Ab. Es wurde 40-jähriges Bestehen gefeiert. Dazu kamen 1400 Zuschauer auf den Platz. Die SG-Hertha Niewitz hatte wieder Ansehen und Renomee.
Seit dieser Zeit wurden große Sportfeste gefeiert. 1964 kam es zur Aufnahme sportlicher Beziehungen mit der CSSR, woraus sich gute sportliche und persönliche Beziehungen entwickelten.
1970 wurde M. Liebach Vorsitzende der SG Hertha Niewitz. Es wurde zu der Zeit nicht „nur“ Fußball gespielt, sondern auch Rasenhandball und es gab eine Sektion Schach, die der Dorflehrer F. Kranz leitete. In den Jahren seit 1964 gab es eine Reihe von Vorsitzenden und Verantwortlichen. Hier nur einige Namen: H. Merting, G. Simetz, H. Plessow, K. Paulick, H. Ernst und seit vielen Jahren aktuell J. Hanuschke.
Zwischendurch gab es Anfang der 2000-er Jahre auch eine Sektion Tischtennis.
Wollen wir alle gemeinsam hoffen, dass dem momentanen sportlichen Tief wieder eine Hochphase folgt, wie wir es auch in der Vergangenheit erlebt haben. Dies gilt für die SG Hertha Niewitz, wir auch für viele andere gesellschaftlichen und sportlichen Vereine und Organisationen.
Etwas Einmaliges, das es in dieser Gegend nur bei der SG Hertha Niewitz gibt, ist ein Fußballlied, was förmlich zu einer Hymne geworden ist: „Hertha vor, noch ein Tor singen alle Mann im Chor“. Der Sf G. Simetz junj. hatte die Idee zu diesem Lied und kam mit einem tollen Text. Ich habe dann für unsere Kapelle: Die Niewitzer Blasmusikaten, die Musik arrangiert. Es wurde davon eine Studioaufnahme eingespielt die auch auf youtu.be zu hören ist: Die Hymne der SG Hertha Niewitz eV. Dieses Lied ertönte seit her zu vielen Fußballspielen und ist inzwischen viel mehr für unseren kleinen Ort.
Zum 100-jährigen Bestehen der SG Hertha Niewitz soll danke gesagt werden:
- an die vielen aktiven Helfer der letzten Jahre und Jahrzehnte,
- an die vielen fleißigen Hände die diese Jubiläumsfeier vorbereitet und diese begleitet haben
- und nicht zuletzt an die Sponsoren, die schon seit vielen Jahren mit ihren materiellen und finanziellen Zuwendungen den Verein unterstützen.
SG Hertha Niewitz
Text R. Jahn
nach Zuarbeiten von W. Felix und F. Skole,
J. Klinkmüller und H. Merting,
E. Dammüller und J. Liebach, Niewitz








